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Grund zur Trauer Gleich zwei Trauerfeiern galt es in den vergangenen Tagen zu bewältigen. Die Browns ließen ihren jüngsten Sohn am Freitagnachmittag auf dem Friedhof beisetzen. Reverend Hawkins versuchte mit seiner Predigt den Eltern Trost und Beistand zugeben. Er versäumte es nicht die schändliche Tat zu verurteilen, aber schürte nicht zu sehr am Feuer. Es galt den jungen Frank Brown zu ehren und seinen Eltern beizustehen. Mr. Brown schwor grimmig Rache, aber es anzunehmen, dass nur der Kummer aus dem Vater gesprochen hat. |
DIE STADT WÄCHST ERNEUT
Ein guter Monat für Camden VillageTrotz der kalten Jahreszeit wächst und gedeiht die kleine Stadt. Doch neben all den neuen Gesichtern auf unseren Straßen, gab es auch einige, die es wieder wegzog. Die Tänzerin Evangeline Robertson nahm an der Westküste eine neue Stelle an. Bahnhofsführer Casey Conner lockte das große Geld in seiner alten Heimat und Waisenkind Virginia Perry hatte überraschenderweise Eltern, die das Kind schließlich fanden und mit nach England wieder nahmen. Elena Fernandez zog es zurück nach Mexiko und Holly Lawsons Albtraum Kent Marshall reiste unverzüglich ab. Leider verließ uns auch Bankier Liam McTender und zwingt die Bevölkerung wieder nach St. Johns um dort ihre Geschäfte zu betreiben. Sarah Langley und Rose Tanner reisten schnell wieder ab, ebenfalls Cowboy Jack Winchester. |
INDIANERAUFSTAND ÜBERFÄLLE BEFÜRCHTET
150 BLUTRÜNSTIGE ABTRÜNNIGE INDIANER BALD IN WYOMING?
Wie bereits im September / Oktober von uns berichtet, entflohen knapp 300 Northern Cheyennes ihrem Reservat in Oklahoma. Davon wurden wie bekannt ist nur rund die Hälfte wieder eingefangen. Etwa 150 Cheyennen sind seit dem spurlos verschwunden. Die US Army und die Regierung befürchten nichts gutes für die weißen Siedler, versicherten jedoch alles in ihre Macht stehende zu tun, um die Bürger von Amerika zu schützen. Man würde mit allen Mitteln daran arbeiten, die abtrünnigen Indianer aufzuspüren. Die im September ausgebrochenen Cheyennen behaupten, dass angeblich eine Massenerkrankung im Reseravt schuld an dem Ausbruch gewesen sei. Man hätte nicht länger zuschauen wollen, wie der ganze Stamme an den Krankheiten des weißen Mannes zu grunde ging. Laut der Regierung hätte es jedoch ständig Unstimmigkeiten im Reservat gegeben. Man unterstellt den Cheyennen unterschwellig absichtlich gestreute Lügen, um den Ausbruch zu begründen. Die Regierung ist seit dem Herbst bemüht die flüchtigen Indianer wieder einzufangen. Zu recht hatte man mit Übergriffen auf weiße Siedler gerechnet, wie die Bilanz zeigt. Gleich in den ersten Tagen gab es auf der Flucht Richtung Montana, in die Heimat der Cheyennen Überfälle auf Zivilisten, denen man Tiere und Waffen stahl.
Kurz gab es Hoffnung als es Ende September einer Einheit von 250 Kavalleristen gelungen war zu den Indianern aufzuschließen. Zuvor hatten sich Zivilisten und Truppen immer wieder Gefechte mit den Indianern geliefert. Doch die Freude währte nur kurz, als die Einheit am Punished Woman’s Creek in einen Hinterhalt geried. Der kommandierende Offizier und zehn Soldaten verloren dabei ihr Leben. Die Indianer konnten erneut fliehen. Im Oktober befanden sich bereits über 3000 Soldaten im Feld, um die roten Wilden unschädlich zu machen. Sie trieben bis dahin ihr blutiges Unwesen in Kansas. Dabei verloren 40 Siedler ihr Leben.
Wie wir bereits berichtet hatten, gelang es der 2. Kompanie der 3. Kavallerie die Abtrünnigen mit ihrem Häuptling Dull Knife am Chardron Creek festzusetzen. Man brachte die Wilden nach Fort Robinson in Nebraska. Gerade noch rechtzeitig, denn wie es aussah wollten sich die rund 300 Indianern Red Cloud anschließen, unwissend darüber jedoch, dass Red Cloud mit seinem Stamm nach South Dakota umgesiedelt worden war.
Die gefangen genommenen Cheyennen machten einen völlig erschöpften Eindruck. Sie befinden sich noch immer in Fort Robinson. Die Behörden in Washington haben bislang kein Urteil über sie gefällt.
Man vermutet nun an höchster Stelle, dass jene Männer und Frauen, die kräftig genug zum Kämpfen sind, unter Häuptling Little Wolf weiter gezogen sind. Es ist leider nicht auszuschließen, dass die Indianer weiterhin in der Gegend ihr Unwesen treiben werden, bis es der US Army endlich gelingt, sie aufzuspüren und für ihre Vergehen zu bestrafen. Laut unserer Quelle können die "verloren gegangenen" Indianer längst auf dem Weg in die Dakotas sein, aber auch Wyoming oder Montana könnte ihr Ziel sein.
Sämtliche Indianeragenten und Fort-Kommandanten sind dazu angehalten, wachsam zu sein und ihre Truppen in Alarmbereitschaft zu halten. Jede ihnen zukommende Information, die zur Ergreifung der Flüchtigen führen könnte, ist unverzüglich den übergeordneten Dienststellen mitzuteilen.
Auch die Bürger bittet die Regierung äußerst vorsichtig in den nächsten Wochen zu sein. Sie rät unnötige weite Wege in den betroffenen Gebieten zu meiden. Wer Geschäfte mit Indianern gerade zum Winter hin mit Fellen und Nahrungsmittel betreibt sollte Augen und Ohren offen halten. Gebiete, in denen sich Reservate in der Nähe befinden sollten die Grenzen streng bewachen und auf ungewöhnliche Aktivitäten achten.
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