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Im Sommer 1878 ist Sophie nach Camden Village gekommen, um dort als Zimmermädchen im Twins Falls zu arbeiten. Sie ist ein ruhiges, sehr scheues Mädchen, welches aber schnell eine enge Freundschaft zur Tochter des Sheriffs geknüpft hat. Gemeinsam mit ihr geriet sie in die Fänge des Halbblutes Thunder und ist seitdem traumatisiert. Man munkelt sogar, dass ihr Sturz in den Fluss im Winter kein Unfall gewesen sein könnte. Auch für einen der jungen Burschen scheint sie sich leidlich wenig zu interessieren....

Der geradlinige Mann führt seit einiger Zeit das Fort von Camden Village. Seine gerade Linie hat Ruhe ins Umland gebracht und nebenbei hat er damit auch Maureen Callahan den Kopf verdreht, der er als Haushälterin mit ihren Kindern auf seiner Ranch eine Chance einräumte. Seit kurzem sind sich die beiden ihrer Gefühle sicher und wollen sogar heiraten.

Nachdem Sanuye zuerst ihren Ehemann verloren hat, muss sie nun auch noch den Verlust ihrer Frau ertragen. Dies lässt die junge Sutai fast komplett zusammenbrechen. Zurzeit weiß Sanuye überhaupt nicht mehr ein noch aus.

ein kleines, sehr schüchternes und ängstliches Mädchen, das vielfach gehänselt wird und sich darum gern in die Traumwelten seiner überreichen Fantasie flüchtet

Als Tochter des ersten Schmiedes in Camden Village hatte es Scarlett Eugenia Simones, geb. Tucker nicht leicht. Mit 18 Jahren wurde sie an Warren Simones verheiratet und erlangte dadurch einen deutlichen, sozialen Aufstieg, der von ihren Eltern freudig unterstützt wurde. Scarlett würde lügen, wenn sie behaupten würde, dass sie dadurch nicht auch deutliche, materielle Vorteile bekommen hat und nicht mehr in der Haus- und härteren Gartenarbeit tätig sein musste. Der Preis, dem sie dafür jedoch bis heute zahlen muss, wird von Jahr zu Jahr höher. Als liebende Mutter und Hausfrau hat sie im Patriarchat der Familie Simone kein Mitspracherecht und sich ihrem Ehemann unterzuordnen. Im Verlauf konnte sie sich jedoch eine Maske antrainieren, mit der sie die gute Ehefrau mimt, die Blessuren von ihrem niedrigen Stand als Frau versucht sie tunlichst zu verbergen. Ihre angebliche Ahnungslosigkeit kaschiert dabei ihr Interesse daran, sich möglichst konfliktfrei in ihrer Rolle zu bewegen und alles Mögliche in der Stadt aufzuschnappen, was ihr persönlich – und auch ihren Kindern – helfen könnte. Denn ihre Kinder sind ihr im Grunde das einzig wichtige im Leben, deutlich vor ihr selbst und ihrer Unversehrtheit. Letzteres riskierte sie erheblich während ihres Kuraufenthaltes an der Westküste, als sie eine Affäre mit dem mittellosen Patrick Carson begann und sogar von ihm schwanger wurde. In den andren Umständen, ist sie nun sehr darauf bedacht, dass diese Tatsache nicht ans Tageslicht kommt. Und dafür würde sie fast alles tun.

Silas Gilmore, zweiter Sohn eines wohlhabenden Minenbesitzers aus Wyoming, wuchs in einem Umfeld aus Disziplin, gesellschaftlichem Anspruch und stillen familiären Spannungen auf. Früh entdeckte er seine Leidenschaft für Sprache und Öffentlichkeit – befeuert von der Faszination für die scharfen, oft skandalträchtigen Schlagzeilen des New York Herald. Er entwickelte ein Gespür dafür, wie sich Moral, Wahrheit und öffentliche Meinung formen und umdeuten lassen. Auf der St. Louis High School machte er sich im Debattierklub als kaltpräziser Redner einen Namen, bevor er an der Columbia University die studentische Zeitung Columbia Weekly übernahm und sie zu einem scharfzüngigen, moralisch aufgeladenen Boulevardblatt im intellektuellen Gewand umformte. Silas ist kein Ideologe, sondern ein Stilist der Deutungshoheit: Er betrachtet gesellschaftliche Themen nicht nach ihrem moralischen Gehalt, sondern nach ihrem erzählerischen Potenzial. Privat ist er distanziert, kontrolliert und zugleich empfänglich für scharfen Widerspruch – solange er ihn steuern kann. Seine Überzeugung: Worte sind kein Spiegel der Wahrheit, sondern Werkzeuge, um Macht zu gestalten.